

Deutschland Tour: Lipowitz als Wasserträger - Brennan siegt
Radsport-Shootingstar Florian Lipowitz hat sich zum Start der Deutschland Tour zurückhaltend und hilfsbereit präsentiert. Nach der durchwachsenen Leistung im Prolog am Mittwoch hatte der Tour-de-France-Dritte am Donnerstag erwartungsgemäß nichts mit dem Tagessieg auf der ersten Etappe zu tun. Nach 202,6 km von Essen nach Herford kam der Brite Matthew Brennan im Fotofinish hauchzart vor dem italienischen Sprintstar Jonathan Milan als Erster ins Ziel.
Lipowitz, der beim fünftägigen Event nicht als Favorit gilt, arbeitete weniger an einer eigenen Top-Platzierung als vielehr für die Ziele seines Teams Red Bull Bora-hansgrohe. Unter anderem gab er den Wasserträger und versorgte seine Teamkollegen. "Die Jungs waren auf der Tour dabei, und wenn ich da ein bisschen was zurückgeben kann, dann freut mich das", sagte der 24-Jährige im Anschluss in der ARD.
Das Blaue Trikot für die Gesamtführung übernahm Lipowitz' Teamkollege Danny van Poppel vom Norweger Sören Wärenskjold. Rückkehrer John Degenkolb, der sich Anfang April bei der Flandern-Rundfahrt Schlüsselbein, Ellbogen sowie Handgelenk gebrochen hatte, konnte im Zielsprint nicht mitwirken.
Da das Profil nicht dem im Hochgebirge starken Lipowitz entspricht, ist nicht zu erwarten, dass der Ulmer um den Sieg im Gesamtklassement mitfährt. Mit seinem Start wolle er Fans und Team "etwas zurückgeben". Favorisiert sind die Sprinter und Klassikerjäger um Milan oder den belgischen Top-Star Wout van Aert.
Der zweite Tour-Abschnitt am Freitag führt das Peloton von Herford nach Arnsberg über rund 190 wellige Kilometer. Mit mehreren Anstiegen, etwa zum Hermannsdenkmal bei Detmold. Die Veranstalter sprechen von der "Königsetappe" der Deutschland Tour, die Rundfahrt endet am Sonntag in Magdeburg.
B.Lenz--BVZ