

EU beschuldigt Billig-Onlinehändler Temu des Verkaufs "illegaler" Produkte
Die EU-Kommission hat dem Onlinehändler Temu vorgeworfen, gegen digitale Regeln der EU zu verstoßen. "Für Verbraucher in der EU besteht ein hohes Risiko, auf der Plattform auf illegale Produkte zu stoßen", teilte die EU-Kommission am Montag in Berufung auf das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung mit. Nach Ansicht der EU tue das Unternehmen nicht genug, um Verbraucher in EU-Mitgliedsstaaten vor gefährlichen Produkten zu schützen.
Der in China gegründete Onlinehändler Temu lockt mit extrem billigen Angeboten und erfreut sich seit 2023 auch in EU-Mitgliedsstaaten großer Beliebtheit. Innerhalb der EU nutzen den Onlinehändler durchschnittlich 93,7 Millionen Menschen pro Monat.
Laut dem vorläufigen Ergebnis der EU-Untersuchung ergaben Testkäufe auf Temu, dass Verbraucher mit hoher Wahrscheinlichkeit auf "nicht konforme Produkte" stießen, darunter Babyspielzeug und kleine Elektronikprodukte. Eine Risikobewertung, die Temu im Oktober 2024 durchgeführt habe, wurde zudem als "fehlerhaft" kritisiert.
Der Internethändler hat nun die Möglichkeit, sich gegen die Vorwürfe der EU-Kommission zu verteidigen. Wird jedoch ein Verstoß gegen das EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) bestätigt, drohen Temu Geldstrafen, die bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens nach sich ziehen können.
In Brüssel laufen auch gegen die ebenfalls in China gegründete Billigmode-Plattform Shein Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen EU-Gesetze zum Verbraucherschutz und die Regeln für Online-Plattformen. Die EU-Kommission hat zudem kürzlich eine pauschale Gebühr in Höhe von zwei Euro auf Päckchen aus Ländern außerhalb der EU angekündigt, die an private Haushalte gehen.
S.Dietrich--BVZ